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Die elektronische Patientenakte – Fortschritt oder Sicherheitsrisiko? 🪪

Seit drei Wochen ist die elektronische Patientenakte (ePA) in ausgewählten Testregionen eingeführt und sorgt bereits für hitzige Debatten. Die Idee dahinter ist simpel: medizinische Daten zentral speichern, um den Austausch zwischen Ärzten, Apotheken und anderen Gesundheitsdienstleistern zu vereinfachen. Befunde, Röntgenbilder und Medikationspläne sollen jederzeit digital verfügbar sein – für eine effizientere, vernetztere Patientenversorgung. Doch trotz dieser vielversprechenden Vorteile hagelt es Kritik. 👇


Datenschutz-Dilemma: Kinderärzte schlagen Alarm 👩⚕️

Dr. Tanja Brunnert, Bundessprecherin des Bundesverbandes der Kinder- und Jugendärzte, sieht die ePA kritisch. Ihre größten Bedenken? Der fehlende rechtliche Rahmen für den Umgang mit den Daten von Minderjährigen. Was passiert beispielsweise, wenn ein Jugendlicher mit 15 Jahren entscheidet, bestimmte Gesundheitsinformationen löschen zu wollen? Aktuell gibt es dafür keine klaren Regelungen.

Besonders heikel wird es bei sensiblen Themen wie Verhütung, psychischen Erkrankungen oder Missbrauchsverdachtsfällen. Getrennt erziehende Eltern könnten Einblick in Daten erhalten, die das betroffene Kind oder der andere Elternteil nicht teilen möchte. Solange diese Fragen unbeantwortet bleiben, rät der Verband zur Zurückhaltung bei der Nutzung der ePA für Kinder und Jugendliche.

Mehr darüber kannst du hier nachlesen.


Datenschutzrisiken im System ⚙️📉

Ein aktueller Datenschutzskandal erschüttert das Vertrauen in die Sicherheit der ePA. Die Firma D-Trust, eine Tochter der Bundesdruckerei, hat versehentlich private Daten von rund 170.000 Ärzten – darunter Ausweis- und Geburtsdaten – im Internet zugänglich gemacht. Besonders brisant: Diese Daten sind Grundlage für die Telematikinfrastruktur, über die auch die ePA läuft.

Obwohl D-Trust von einem „Angriff“ spricht und Anzeige erstattet hat, zeigt der Vorfall, wie anfällig selbst zentrale Sicherheitsstrukturen sein können. Bereits im Dezember 2024 hatten IT-Sicherheitsexperten auf dem Chaos Communication Congress demonstriert, wie leicht Unbefugte auf Gesundheitsdaten zugreifen können. Die verantwortlichen Stellen arbeiten noch immer an der Schließung dieser Sicherheitslücken.

Mehr Infos findest du hier.


Finanzdruck statt Freiwilligkeit? Der umstrittene ePA-Bonus 🪪💡

Ein weiterer Streitpunkt: CDU-Chef Friedrich Merz schlägt vor, Versicherte finanziell zu belohnen, wenn sie der Nutzung der ePA zustimmen. Geplant ist ein Rabatt von bis zu 10 Prozent auf die Krankenversicherungsbeiträge für ePA-Nutzer. Kritiker sehen darin jedoch eine indirekte Bestrafung für Menschen, die aus berechtigten Datenschutzbedenken widersprechen.

Gesundheitsexpertin Bianca Kastl warnt, dass solche Anreize soziale Ungleichheiten im Gesundheitswesen verstärken könnten. Besonders Personen mit stigmatisierten Erkrankungen oder traumatischen Erlebnissen könnten gezwungen sein, zwischen Datenschutz und finanzieller Entlastung abzuwägen.

Mehr Infos zum Thema hier.


Positives Feedback zur elektronischen Patientenakte 🚀

Einige Erfahrungsberichte aus Modellregionen zeigen jedoch, dass der digitale Wandel in Arztpraxen funktionieren kann. Im „ÄrzteTag“-Podcast der Ärzte Zeitung berichten Dr. Waldemar Karl Funk und IT-Experte Heinrich Wessels, dass die Nutzung der ePA in ihrer Praxis bereits zur Routine geworden ist. Das Befüllen der Akten klappt reibungslos und dauert nur wenige Sekunden. Ihr Fazit: Jede Praxis kann die ePA problemlos integrieren – ein ermutigendes Signal für die Digitalisierung im Gesundheitswesen.

Mehr darüber kannst du hier nachlesen.


Zwischen Digitalisierungschance und Datenschutzrisiko 💻

Die elektronische Patientenakte ist ein bedeutender Schritt in der Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens. Sie bietet enormes Potenzial für effizientere Abläufe, eine bessere Vernetzung und weniger Bürokratie. In vielen Ländern funktioniert die ePA bereits erfolgreich und zeigt, wie digitale Gesundheitslösungen den Alltag von Ärzten und Patienten erleichtern können.

Die Einführung der ePA kann eine Chance sein – aber nur, wenn die Umsetzung mit der notwendigen Sorgfalt erfolgt. Datenschutz, Datensouveränität und klare gesetzliche Regelungen müssen an erster Stelle stehen. Andernfalls könnte das Vertrauen der Bürger in die Digitalisierung des Gesundheitswesens nachhaltig Schaden nehmen.


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