Diese Woche beschäftigen wir uns mit einem Thema, das die Apothekerlandschaft in Deutschland nachhaltig verändern könnte: Die Drogeriekette dm plant den Einstieg in den Markt für rezeptfreie Arzneimittel und positioniert sich damit als potenzielle Konkurrenz zu Versandapotheken und Vor-Ort-Apotheken. Was genau steckt hinter diesen Plänen, und welche Aussagen von dm-Geschäftsführer Christoph Werner sorgen für Diskussionen?
👉Wir haben die wichtigsten Fakten und Hintergründe für euch zusammengefasst.
Die Versandapothekenbranche in Deutschland könnte schon bald ein neues Gesicht sehen: Die Drogeriekette dm plant ab Sommer nächsten Jahres den Einstieg in den Markt für frei verkäufliche Arzneimittel. Hierfür hat dm eigens eine Gesellschaft in Tschechien gegründet, die es ermöglicht, rezeptfreie Medikamente von dort aus nach Deutschland zu versenden. ✈️
Laut einem Bericht des Handelsblatts wird dm damit nicht nur eine Alternative für etablierte Versandapotheken wie Shop Apotheke und DocMorris, sondern auch für Apotheken vor Ort. Dank ihres Umsatzvolumens von 12,4 Milliarden Euro und der damit verbundenen Verhandlungsmacht gegenüber Herstellern könnte dm bessere Konditionen anbieten und somit den Wettbewerb im Apothekenmarkt verschärfen.
Weiteres darüber könnt ihr hier nachlesen.
Christoph Werner: Apotheken könnten „überflüssig“ werden 🚨📉
Christoph Werner, Vorsitzender der Geschäftsführung von dm, hat mit seinen Aussagen zur zukünftigen Rolle von Apotheken für Aufsehen gesorgt. In einem Interview mit dem Tagesspiegel stellte er die Existenzberechtigung von Vor-Ort-Apotheken grundsätzlich infrage und erklärte, dass viele der heutigen Aufgaben eines Apothekers automatisiert werden könnten. „Wofür es heute den ausgebildeten Apotheker braucht, kann künftig automatisiert werden“, so Werner.
Besonders die Einführung des E-Rezepts und der elektronischen Patientenakte (ePA) sieht Werner als Gründe, warum Apotheker:innen in Zukunft ersetzbar werden könnten.
Er verwies auf die schwierige Lage vieler Apotheken: Schließungen, Nachfolgeprobleme und wirtschaftliche Herausforderungen hätten den Betrieb vieler Standorte unrentabel gemacht. Werner sieht hier Potenzial für Drogeriemärkte wie dm, die mit ihrem großen Filialnetz und der geplanten Einführung von Gesundheitsdienstleistungen eine Alternative bieten könnten – bis hin zu Diagnosen, Impfungen und der Abgabe von verschreibungspflichtigen Medikamenten.
„Gesundheit für alle bezahlbar machen“ 🧬💉
Werner argumentiert, dass es dem Gesetzgeber nicht um den Schutz bestehender Strukturen gehen könne, sondern darum, die Gesundheitsversorgung für alle bezahlbar zu halten. Er zog Parallelen zu den 1970er Jahren, als Drogeriemärkte durch gesetzliche Änderungen erstmals die Möglichkeit erhielten, Drogerieartikel eigenständig zu bepreisen. Auch in der Gesundheitsbranche könne es laut Werner in Zukunft zu ähnlichen Entwicklungen kommen, insbesondere angesichts steigender Kosten und eines wachsenden Bedarfs durch den demografischen Wandel.
Mehr über das Interview könnt ihr auch hier nachlesen.
Was denkt ihr darüber?
Die Pläne und Aussagen von dm werfen viele Fragen auf:
👉 Kann eine Drogeriekette wie dm die Qualität und Sicherheit der Gesundheitsversorgung gewährleisten, die bislang durch Apotheker:innen garantiert wird?
👉 Welche Chancen und Risiken bringt eine Digitalisierung und Automatisierung der Arzneimittelversorgung mit sich?
Diskutiert mit uns in den Kommentaren und teilt eure Meinung zu diesem spannenden Thema!

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