In dieser Ausgabe des apomap Newsflash beleuchten wir das von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ins Leben gerufene Konzept der „Apotheke Light“.
Ziel ist es, die Arzneimittelversorgung auf dem Land zu sichern und dem Apothekensterben entgegenzuwirken.
Doch die Pläne stoßen auf heftige Kritik von Apothekern, der Politik und der Bevölkerung.
Die Ausgangssituation: Apothekensterben und gefährdete Versorgung📉
Die Zahl der Apotheken in Deutschland nimmt seit Jahren ab. Im Jahr 2023 gab es nur noch 17.559 Apotheken – ein Minus von 500 im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen ist der ländliche Raum, denn dort schließen immer mehr Apotheken, weil sie nicht mehr wirtschaftlich rentabel sind.
Die Folge: Die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln ist gefährdet. Lauterbachs Konzept sieht vor, dass in Zukunft auch „Apotheken Light“ betrieben werden dürfen. Diese Apotheken sollen ohne einen approbierten Apotheker auskommen können. Die Leitung übernimmt stattdessen ein/e PTA. Im Bedarfsfall kann per Videokonferenz eine/e approbierte Apothekerin oder Apotheker hinzugezogen werden. 📞🖥️
“PTA sind kein Billiger Ersatz” – Kritik am Konzept 🚨
Die “Apotheke Light” stößt auf viel Kritik seitens Politik und Pharmabranche. Die Hauptkritikpunkte sind:
- Mangelnde persönliche Beratung: PTA sollen die Verantwortung für die Apotheke übernehmen, ohne die entsprechende Ausbildung und Erfahrung zu haben.
- Schlechtere Versorgung auf dem Land: Die Linke im hessischen Schwalm-Eder-Kreis kritisiert, dass „Apotheken Light“ den Nacht- und Notdienst abschaffen könnten, was die Versorgung auf dem Land weiter verschlechtern würde.
- Konkurrenz für vollversorgende Apotheken: „Apotheken Light“ könnten zu weiteren Schließungen von vollversorgenden Apotheken führen und die Versorgung auf dem Land weiter verschlechtern.
Mehr zur Kritik an der “Apotheke Light” findet ihr hier und hier.
Alternative Ansätze: Zweigapotheken 🏥
Neben dem Konzept der „Apotheke Light“ gibt es auch andere Ansätze, um die Arzneimittelversorgung auf dem Land zu sichern. Eine Möglichkeit sind die Zweigapotheken.
Zweigapotheken sind Filialen einer Hauptapotheke, die von einem/r approbierten Apotheker/in geleitet werden müssen. Sie können in einem Umkreis von bis zu 50 Kilometern von der Hauptapotheke entfernt eröffnet werden.
Mehr über Zweigapotheken erfahrt ihr hier.
Der Botendienst der Vor-Ort-Apotheke kann ebenfalls Abhilfe schaffen, da Apotheken mit einem Botendienst einen größeren Kreis an Menschen versorgen können. Der Ausbau der Last mile wird in Zukunft von großer Bedeutung für Apotheken sein, um Menschen zu versorgen, die keine Apotheke in der Nähe haben oder nicht mobil sind. Vor allem Apotheken auf dem Land legen im Schnitt Strecken von 15km mit dem Botendienst zurück, bei weiteren Schließungen von Vor-Ort-Apotheken wird diese Zahl immer größer. Ein gut ausgebauter Botendienst kann in Zukunft zu einer der wichtigsten Serviceleistungen der Apotheke werden, daher sollte man jetzt schon an morgen denken. 📦🚗
Das Konzept der „Apotheke Light“ ist umstritten, es ist noch unklar, ob es sich durchsetzen wird. Fest steht jedoch, dass neue Lösungen benötigt werden, um die Arzneimittelversorgung auf dem Land zu sichern. 💡
Diskutiert mit!
Was haltet ihr vom Konzept der „Apotheke Light“? Welche Alternativen seht ihr?🤔

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