Seit April 2024 ist Cannabis in Deutschland in bestimmten Rahmen legal – ein bedeutender Schritt in der Drogenpolitik. Erwachsene dürfen seit der Teillegalisierung bis zu 25 Gramm besitzen und bis zu drei Pflanzen privat anbauen. Zudem sind Cannabis-Clubs erlaubt, in denen Mitglieder gemeinsam Cannabis anbauen und unter strengen Auflagen weitergeben können. Apotheken spielen in diesem System weiterhin eine zentrale Rolle, indem sie medizinisches Cannabis abgeben. Doch wie hat sich die Teillegalisierung im ersten Jahr entwickelt? Welche Auswirkungen hatte sie auf die Gesellschaft und die Apotheken? Und wie sieht die politische Zukunft aus? 🤔
Ein Jahr später: Öffentliche Meinung und Kriminalitätsrückgang 📊
Eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag des Apotheken-Marktplatzes DrAnsay zeigt, dass die Mehrheit der Deutschen die neuen Regelungen unterstützt. Besonders die kontrollierte Abgabe über Apotheken genießt großen Zuspruch:
- 52 % der Befragten befürworten die Abgabe über Apotheken.
- 72 % halten Cannabis als medizinisches Therapeutikum für sinnvoll.
- 32 % halten Alkohol für gefährlicher als Cannabis, während nur 13 % Cannabis als gefährlicher einstufen.
- 2 % kaufen bereits Cannabis in Apotheken.
Ein weiterer interessanter Effekt der Teillegalisierung zeigt sich in der Kriminalstatistik: In Nordrhein-Westfalen sind Cannabis-bezogene Straftaten um über 50 % gesunken, ein ähnlicher Rückgang ist in Berlin und Niedersachsen zu verzeichnen. Auch Justiz und Polizei berichten von einer spürbaren Entlastung, da zahlreiche Verfahren wegfallen.
Mehr zur Umfrage könnt ihr hier nachlesen.
Politische Unsicherheit: Bleibt Cannabis legal? 💡
Trotz der positiven Entwicklungen ist die Zukunft der Cannabis-Legalisierung ungewiss. Insbesondere die Union spricht sich für eine Rücknahme des Gesetzes aus. CDU-Chef Friedrich Merz erklärte, dass er eine erneute Kriminalisierung von Cannabis anstrebt. Auch der gesundheitspolitische Sprecher der CDU, Tino Sorge, forderte zuletzt eine vollständige Rückabwicklung der Teillegalisierung.
Doch wie steht die Bevölkerung dazu? Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse lehnt die Mehrheit eine Rücknahme des Gesetzes ab:
- 55 % der Befragten sprechen sich gegen eine Abschaffung der Teillegalisierung aus.
- 60 % glauben, dass die Legalisierung hilft, den Schwarzmarkt einzudämmen.
- 73 % sind sich bewusst, dass Cannabis gesundheitliche Risiken birgt, jedoch sieht die Mehrheit eine Regulierung als sinnvoller an.
Mehr darüber erfahrt ihr hier und hier.
Fortschritt mit Unsicherheiten
Die Cannabis-Teillegalisierung hat im ersten Jahr bereits deutliche Auswirkungen gezeigt: Die Akzeptanz in der Gesellschaft ist hoch, die Kriminalität ist gesunken und Apotheken spielen eine wachsende Rolle in der kontrollierten Abgabe. Gleichzeitig bleibt die politische Zukunft ungewiss. Ob die Teillegalisierung in der nächsten Legislaturperiode Bestand hat, ist offen. Klar ist jedoch: Die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung spricht für eine fortgesetzte Regulierung und einen verantwortungsvollen Umgang mit Cannabis – insbesondere durch die Apotheken.
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