Im Rahmen der Expopharm 2024 in München fand auch der Deutsche Apothekertag (DAT) statt, bei dem sich erneut die Größen der Apothekenbranche versammelten, um über die neuesten Entwicklungen zu diskutieren. Von hitzigen Debatten bis zu spannenden Fragerunden: Dieses Jahr war das zentrale Thema wenig überraschend die Apothekenreform und das von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vorgestellte Konzept der „Apotheke light“. 💡
Die Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker tagte vom 9. bis 11. Oktober und brachte Delegierte aus 34 Apothekerkammern und -verbänden zusammen. Unter der Leitung von ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening wurden wichtige Weichen für die Zukunft des Apothekenwesens gestellt.
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Karl Lauterbach und seine Reformpläne: Alte Konzepte neu verpackt?🤔
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nahm sich rund 50 Minuten Zeit, um per Videoschaltung über die geplante Apothekenreform zu sprechen. Seine Rede begann mit einem Rückblick auf seine bisherigen Erfolge, darunter die Fortschritte bei der Digitalisierung und die Krankenhausreform. Doch die Apothekerschaft wartete gespannt auf seine konkreten Pläne für die Apothekenzukunft. Lauterbach räumte ein, dass es noch Beratungsbedarf gebe, was auf die anhaltenden Proteste der Apotheker*innen zurückzuführen sei.
Seine kurzfristigen Pläne umfassen unter anderem eine Übergangsregelung für das Apothekenhonorar, die ab 2027 zur direkten Verhandlung zwischen Apothekern und Krankenkassen führen soll. Gleichzeitig setzt der Minister langfristig auf die Digitalisierung, die er auch in Apotheken ausbauen möchte – inklusive der umstrittenen „Telepharmazie“. Lauterbach betonte, dass die Apotheken in dünn besiedelten Gebieten so überhaupt erst erhalten werden könnten. „Besser eine Telepharmazie-Apotheke als gar keine,“ so sein Fazit. 🏥🏘️
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Kritik und Widerstand: Apotheker*innen fordern „Mehr Pharmazie wagen“ 💊
Trotz Lauterbachs positiven Worten stieß seine Reform auf massiven Widerstand. Die Hauptversammlung des Deutschen Apothekertages verabschiedete nach intensiver Diskussion eine Resolution mit dem Titel „Mehr Apotheke wagen“. Darin forderten die Delegierten die Bundesregierung auf, die geplante Apothekenreform zu stoppen. Die Sorge: Ein Qualitätsverlust in der Patientenversorgung und die Gefahr, dass Apotheker*innen in der Vor-Ort-Apotheke überflüssig werden.
Die Apothekerschaft verlangt stattdessen eine Reform, die die wohnortnahe und sichere Arzneimittelversorgung stärkt. Zudem wurde dringende finanzielle Hilfe gefordert, um die akute Schließungswelle der Apotheken zu stoppen. ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening machte in ihrer kämpferischen Eröffnungsrede klar, dass die Apothekerschaft bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und dass ihre Expertise in der medizinischen Versorgung unerlässlich sei.
Mehr über die Widerstände gegenüber der Apothekenreform seitens der Apotheker*innen und Overwiening findest du hier und hier.

Die Zukunft der Apotheken bleibt ungewiss
Der Deutsche Apothekertag 2024 zeigte deutlich, dass die Apothekerschaft in einem kritischen Umbruch steht. Während Karl Lauterbach weiterhin an seinen Reformplänen festhält, fordert die Branche mehr Sicherheit und eine stärkere Einbindung in die gesundheitliche Versorgung. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, ob sich der Protest der Apothekenvertreter*innen durchsetzen kann oder ob die „Apotheke light“ zur Realität wird. Fest steht: Die Diskussion um die Zukunft der Apotheken bleibt weiterhin brisant. 🌐💊
Ein kleiner Ausblick: Die nächste expopharm findet 2025 in Düsseldorf statt – von Dienstag bis Donnerstag, den 16. bis 18. September. Dies bedeutet eine Verkürzung der Messe um einen Tag, die sich sicherlich auch auf den Ablauf der Veranstaltung auswirken wird. Wir sind gespannt, welche Themen dort im Mittelpunkt stehen werden und ob die Apothekenreform dann schon auf einem neuen Weg ist. Wir von apomap werden auch nächstes Jahr wieder auf der expopharm als Aussteller vertreten sein! 📦🚗

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